Erfahrungsbericht: Bundespolizei Auswahlverfahren gehobener Dienst

Vor dem Auswahlverfahren für die Bundespolizei war ich natürlich sehr aufgeregt. Ich konnte kaum schlafen. Vor allem das Assessment Center machte mich sehr nervös. Vor dem schriftlichen Test dagegen war ich noch relativ zuversichtlich, schließlich stand ich kurz vor meinem Abi und hatte auch ganz gute Noten. Also dachte ich, dass es nicht so schwer werden könnte.

Aber gut, von Anfang an: Ich hatte schon länger die Idee, zur Polizei zu gehen, und als ich mich dann während der Oberstufe informierte, gefiel mir die Bundespolizei am besten. Ich bewarb mich zwar auch bei anderen Polizeien, die Bundespolizei war jedoch mein Erstwunsch. Nach der Bewerbung dauerte es ein bisschen und dann bekam ich irgendwann eine Einladung zum ersten Tag des Auswahlverfahrens: dem schriftlichen Test.

Schriftlicher Test

Wie erwartet fiel mir der schriftliche Test nicht so schwer. Ich hatte aber auch ein bisschen Glück mit meinem Thema für den Kurzaufsatz. Natürlich könnte man auch Pech haben, und ein Thema bekommen, mit dem man gar nichts anfangen kann. Wobei: Ich glaube nicht, dass schwierige Fachthemen dran kommen. Man sollte sich halt ein bisschen mit aktuellen Themen auskennen. Und ansonsten findet man ja für die meisten Themen ein paar Argumente, wenn man ernsthaft darüber nachdenkt.

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Am wichtigsten ist es bestimmt, vorher einfach etwas zu üben, wie man Aufsätze aufbaut und logisch strukturiert. Aber wie gesagt, mir ist es nicht so schwergefallen, schließlich müssen wir in der Schule und im Abi ja auch Aufsätze schreiben.

Gruppendiskussion

Viel mehr Angst hatte ich vor dem Assessment Center. Ich war so nervös! Aber dann, als wir das Thema für die Gruppendiskussion bekamen und in eine Pro-Gruppe und ein Kontra-Gruppe geteilt wurden, vergaß ich das zum Glück und konzentrierte mich nur noch auf die Aufgabe.

Einer in der Gruppe redete viel zu viel und achtete kaum auf die anderen. Das war wirklich blöd, denn wir anderen wollten ja auch was sagen und wir konnten ihn ja nicht einfach unterbrechen. Ich glaube, auf ihn warf es auch kein gutes Licht. Schließlich sollten wir ja zeigen, dass wir uns gut in einer Diskussion verhalten können und nicht einfach nur unsere Meinung sagen, ohne aufeinander einzugehen. Ich versuchte immer, mich auf die Argumente der anderen Gruppe zu beziehen und ihre Argumente zu widerlegen.

Kurzvortrag

Am schwersten fiel mir der Kurzvortrag. Auf der Seite der Bundespolizei steht, man solle sich gut mit aktuellen Themen auskennen, also las ich davor viel Nachrichten und versuchte mich auf dem Laufenden zu halten. Ich hatte mehrere Themen zur Auswahl und hätte dann zu mehreren etwas sagen können, also war ich wohl gut vorbereitet. Zur Vorbereitung bekam ich Materialien, aber die Zeit war so knapp, dass ich mich total beeilen musste, und auf einmal stand ich schon da und sollte präsentieren.

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Ich war so aufgeregt, dass meine Hände und Beine richtig zitterten. Ich hoffte nur, dass die Prüfer es nicht sehen würden. Ich weiß auch nicht genau, warum mir ausgerechnet diese Aufgabe so schwerfiel. Ich fing dann also an zu sprechen und gab mir echt Mühe, nicht zu schnell und nicht zu leise zu reden. Ich war so konzentriert, dass ich irgendwie gar nichts mehr wahrnahm und auf einmal war ich mit dem Vortrag fertig und konnte mich kaum daran erinnern, was ich erzählt hatte. Das war ein komisches Gefühl, weil ich keine Ahnung hatte, wie es gelaufen war. Aber offenbar war es nicht zu schlecht.

Vorstellungsgespräch

Man würde jetzt vielleicht erwarten, dass ich im Vorstellungsgespräch auch Probleme hatte, wenn ich so ungern vor Menschen spreche. Aber überraschenderweise war das nicht so. Natürlich war ich davor wieder sehr aufgeregt. Aber die Personaler, mit denen ich redete, wirkten so nett, dass ich mich schnell wieder beruhigte und dann ziemlich souverän auftreten konnte, glaube ich. Und als mir während des Gesprächs auffiel, dass ich ja gut auf alle Fragen antworten kann, beruhigte mich das noch zusätzlich.

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Ich musste Fragen zu meiner Persönlichkeit beantworten, was ich gut kann und wie meine Freunde mich beschreiben würden, ein paar Sachen zu meinem Lebenslauf erläutern, erzählen, warum ich zur Polizei will … Auch ein paar inhaltliche Fragen zur Polizei wurde ich gefragt. Ich war sehr froh, mich gut vorbereitet zu haben. Eine Frage konnte ich aber leider nicht beantworten und sagte das dann auch, aber es wahr wohl nicht so schlimm.

Sporttest

Sehr anstrengend fand ich den Sporttest. Natürlich hatte ich davor viel dafür trainiert und ich mache auch regelmäßig Sport. Trotzdem fand ich es anstrengend, die drei Teile – Koordinationslauf, Pendellauf und 12-Minuten-Lauf – nacheinander zu absolvieren. Meine Beine waren danach sehr müde. Einige andere schieden auch während des Sporttests aus. Aber immer gab es auch andere, die besser waren als ich, und das machte mich zusätzlich nervös.

Ärztliche Untersuchung

Als letztes kam noch die Untersuchung beim Polizeiarzt. Sie war insgesamt ziemlich unspektakulär, aber überraschend lang. Anstrengend war das Belastungs-EKG. Allerdings bin ich von Natur aus sehr dünn und nehme kaum zu. Zum Glück hatte ich in der Zeit vor dem Auswahlverfahren sehr viel gegessen und auch sehr viel trainiert, sodass ich ein bisschen mehr Muskelmasse aufgebaut hatte. So lag ich immer noch ganz am unteren Ende des zulässigen BMI-Werts. Aber ich bestand, das ist ja alles, was zählt. Ich darf nur nicht bis zum Studienbeginn wieder zu viel abnehmen, denn dann werden wir, glaube ich, nochmal untersucht.

Ich war sehr froh, als alles vorbei war! Und noch viel froher, dass ich alles bestanden hatte! Und ich konnte es kaum noch erwarten, bis das Studium endlich losging. Ich kann nur jedem raten, sich gut vorzubereiten, aber ich finde, es ist auf jeden Fall machbar.

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ISBN 978-3-95624-070-6

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